Regina Ullmann - Eine leise Stimme großer Erzählkunst
Regina Ullmann – Eine leise Stimme großer Erzählkunst Regina Ullmann (1884 -1961) war eine deutsch-österreichische Schriftstellerin, jüdischer Abstammung. In all ihren Werken erkennt man eine sprachliche Gewandtheit, mit der sie selbst kleinste Dinge zu etwas Großem verweben konnte. Ihre Gedichte und Erzählungen wurden in der Fachwelt, von Größen wie Thomas Mann und Hermann Hesse hoch geschätzt, fanden jedoch nie die Aufmerksamkeit eines breiteren Publikums. Mit Rainer Maria Rilke war Regina Ullmann in lebenslanger Freundschaft verbunden. Der Dichter erkannte ihr Talent, förderte und unterstützte sie, so gut er konnte. Der unerwartet frühe Tod Rilkes im Dezember 1926 traf Regina Ullmann schwer. Sie verlor nicht nur einen engen Freund und Mentor, sondern auch ihre wichtigste finanzielle Stütze. In den 1930er Jahren bedrohte der Nationalsozialismus Ullmanns Leben. Trotz ihrer Konversion zum Katholizismus wurde sie verfolgt, 1935 aus dem Reichsschriftstellerverband ausgeschlossen und durfte nicht mehr im Deutschen Reich publizieren. 1938 flüchtete sie in die Schweiz, die bis 1959 ihre Heimat blieb. Schwer erkrankt kehrte sie nach Deutschland zurück, wo sie 1961 verstarb.
Dieser Vortrag widmet sich Leben und Werk einer zu Unrecht vergessenen Schriftstellerin, deren leise Stimme große Erzählkunst schuf und die es verdient hat, beachtet zu werden.